Rudolf Hickel ging zunächst auf die Entstehungsgeschichte des Euro
ein und beleuchtete vor allem die Konstruktionsfehler des Vertrages
von Maastricht. Er beschrieb zudem dessen
heutige Folgen für die politischen Akteurinnen. Es folgte
ein Plädoyer für eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik;
ein Schritt, der 1992 bei der Gründung der Währungsunion nicht
erfolgt war. Am Ende seines Vortrages ging Herr Hickel noch auf die
bisherigen Instrumente, die Rettungspakete der Eurokrise – EFSF und
ESM – sowie das Wachstumspaket ein. Er merkte hier kritisch das
bisherige Fehlen von Eurobonds an, deren Umsetzung doch recht
wahrscheinlich sei.
In der Diskussion erfolgte eine vertiefende Behandlung des Themas,
mit politischen sowie wirtschaftlichen Detailfragen. Herr Hickel
plädierte bei den Rettungspaketen für eine stärkere Einbindung des
Europäischen Parlaments, dieses hätte gute Positionen in diesem
Rahmen entwickelt. Am Ende der Diskussion wurde über einen neuen
politischen Akteur geredet, die Piratenpartei. Hickel sah sie als
wichtigen aktuellen Akteur, die das politische System aufrütteln. Er
machte jedoch die Einschränkung, dass sie auf Dauer, bedingt durch
ihre teilweise noch fehlenden Inhalte und den langsamen
Meinungsbildungsprozess, keine
Entwicklung wie beispielsweise die Grünen haben werden.
Insgesamt eine gelungene, lebendige Veranstaltung in einem schönen
Rahmen. Das Café Kultur als Veranstaltungsraum schaffte zusätzlich
eine angenehme Atmosphäre.
Prof. Dr. Hickel und Prof. Dr. Heinemann zusammen mit dem StugA MAKE
No comments:
Post a Comment