Tuesday, September 18, 2012

Vortrag von Rudolf Hickel zur Eurokrise

Der Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Hickel für den StugA MAKE am 10.07.2012 erfreute sich regen Interesses der Uni-Öffentlichkeit, aber genauso der allgemeinen Öffentlichkeit. Die ca. 100 Interessierten fanden sich im Café Kultur der Uni ein und konnten einen sehr guten Vortrag hören und anschließend noch mit dem Redner diskutieren.
Rudolf Hickel ging zunächst auf die Entstehungsgeschichte des Euro ein und beleuchtete vor allem die Konstruktionsfehler des Vertrages von Maastricht. Er beschrieb zudem dessen heutige Folgen für die politischen Akteurinnen. Es folgte ein Plädoyer für eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik; ein Schritt, der 1992 bei der Gründung der Währungsunion nicht erfolgt war. Am Ende seines Vortrages ging Herr Hickel noch auf die bisherigen Instrumente, die Rettungspakete der Eurokrise – EFSF und ESM – sowie das Wachstumspaket ein. Er merkte hier kritisch das bisherige Fehlen von Eurobonds an, deren Umsetzung doch recht wahrscheinlich sei.
In der Diskussion erfolgte eine vertiefende Behandlung des Themas, mit politischen sowie wirtschaftlichen Detailfragen. Herr Hickel plädierte bei den Rettungspaketen für eine stärkere Einbindung des Europäischen Parlaments, dieses hätte gute Positionen in diesem Rahmen entwickelt. Am Ende der Diskussion wurde über einen neuen politischen Akteur geredet, die Piratenpartei. Hickel sah sie als wichtigen aktuellen Akteur, die das politische System aufrütteln. Er machte jedoch die Einschränkung, dass sie auf Dauer, bedingt durch ihre teilweise noch fehlenden Inhalte und den langsamen Meinungsbildungsprozess, keine Entwicklung wie beispielsweise die Grünen haben werden.
Insgesamt eine gelungene, lebendige Veranstaltung in einem schönen Rahmen. Das Café Kultur als Veranstaltungsraum schaffte zusätzlich eine angenehme Atmosphäre.
Prof. Dr. Hickel und Prof. Dr. Heinemann zusammen mit dem StugA MAKE
 

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